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Den Gegner müde gelaufen

Handball Stäfa dreht in der zweiten Halbzeit auf und bezwingt den TV Möhlin auf dem Frohberg 32:22. Die Gelbschwarzen machen mit diesem Heimsieg einen grossen Schritt in Richtung Finalrunde.

Mit nur neun Feldspielern war Möhlin an den Zürichsee gereist, drei davon wiesen massiv mehr Wasserverdrängung auf als die Stäfner. Die Gastgeber mussten ihr Heil also im Tempospiel suchen – einerseits um die Fricktaler umkurven zu können, andererseits um sie zu ermüden. Ersteres klappte in der ersten Halbzeit noch nicht sonderlich gut. Zu oft agierten die Stäfner nahe an den Verteidigern und gerieten in die Fänge derselben. «Obwohl wir schlecht spielten, stand es zur Pause 12:12», meinte Assistenztrainer Mike Felder.

Zweimal 50 Tore

In der zweiten Halbzeit traten die Seebuben das Gaspedal dann richtig durch. Innert 153 Sekunden bauten Francesco Ardielli und Noam Leopold den Vorsprung auf 15:12 aus. Endlich gelangen ihnen auch sogenannt einfache Tore aus Gegenstössen. Die beiden Flügelspieler schaukelten sich gegenseitig hoch und standen am Schluss mit je sieben Treffern zu Buche. Ihr Saisontotal schraubten sie damit auf je 50 Tore. Positiv in Szene zu setzen vermochte sich mit Cédric Zimmermann einer jener Rückraumspieler, welche wegen der verletzungsbedingten Ausfälle von Lukas Maag und Dominic Schwander nun mehr Verantwortung übernehmen müssen. Der 22-Jährige brachte viel Zug aufs Tor, peilte die Lücken im Abwehrverbund Möhlins konsequent an oder wählte den Distanzwurf. Fünf Tore aus sechs Versuchen waren der verdiente Lohn.

Frische junge Garde

Spätestens nach 45 Minuten waren die Gäste platt. Während die Schritte ihrer wuchtigen Spieler immer schwerer wurden, kamen bei den Stäfnern gleich reihenweise junge, noch frische Kräfte zum Einsatz. Und diese machten ihre Sache sehr gut. Leander Zeller, Luc Honegger, Fadri Kägi und Lukas von Dach reihten sich allesamt unter die Torschützen. Torhüter Ramon Kusnandar bestach neben seinen Paraden auch durch perfekt getimete Gegenstosspässe. «Unter unserem Tempodiktat kamen sie physisch an ihr Limit», analysierte Mike Felder und konnte zufrieden konstatieren, dass die Tür zur Finalrunde der besten sechs Teams nun weit offen stehe.

Etwas später am Samstagabend spielte der Tabellensiebte Stans gegen den -achten Baden – Stäfas nächsten Gegner am kommenden Freitag – 31:31. Die Innerschweizer haben nun zehn Punkte auf dem Konto, die Stäfner bei noch drei ausstehenden Runden deren 14.

NLB: Handball Stäfa - TV Möhlin 32:22 (12:12)
Frohberg. 50 Zuschauer. SR: Baumann/Nasseri-Rad. - Torfolge: 1:2, 4:3, 5:7, 9:9, 9:11, 12:12; 15:12, 18:16, 21:16, 26:19, 30:20, 32:22. - Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Stäfa, 3-mal 2 Minuten plus Rote Karte Ceppi (55.) gegen Möhlin. - Stäfa: Frei (7 Paraden)/Murbach (1)/Kusnandar (5); Kägi (3), Bächtiger (3), Ardielli, (7/3), Vernier, Nishida, Lukas von Dach (2), Honegger (1), Zeller (1), Stocker, Rinderknecht (3), Leopold (7/1), Zimmermann (5), Barth. - Bemerkungen: Stäfa ohne Affentranger, Gretler, Maag und Schwander (alle verletzt). Time-outs: Stäfa (13./5:7); Möhlin (17./9:9, 42./19:16, 50./24:17). 11. Leopold wirft Penalty an den Pfosten (5:6). 30. Ulmer wirft Penalty darüber (12:12). 38. Murbach hält Penalty von Ulmer (17:15).

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Oft kamen die Hünen Möhlins (im Bild Filip Halmagyi gegen Laurin Rinderknecht) einen Schritt zu spät. (Foto: Reto Schneider)

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In der Schlussphase nutzte die junge Garde wie hier Luc Honegger das in sie gesetzte Vertrauen.