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Stäfa gelingt Überraschung in Bern

Mit einer tollen Leistung und dem alles entscheidenden Siegestreffer zwei Sekunden vor Schluss von Tim Schmidt gewinnen die U19-Junioren ihr Auswärtsspiel gegen den BSV Bern mit 32:31. Sie revanchieren sich damit für die Cupniederlage und behalten im Abstiegskampf den wichtigen Anschluss an die Teams im hinteren Mittefeld der Tabelle.

Von Beginn weg sahen die mitgereisten Zuschauer eine veränderte Truppe aus Stäfa. Kampfgeist und Siegeswille waren sofort spürbar. Um nichts in der Welt wollten die Stäfner schon wieder die Startminuten einer Partie verschlafen. Neuzugang Patrick Zollinger zeigte defensiv eine kämpferisch starke Partie und fügte sich mit seinen ersten beiden Toren aus vier Versuchen erstaunlich schnell ins Kollektiv der Stäfner ein. So bewies er, dass er in Zukunft eine wichtige Verstärkung für die verletzungsgeplagten Stäfner sein kann. Aus einer aggressiven Deckung heraus gelangen dem Team in der Startviertelstunde einige erfolgreiche Tempogegenstösse. Nun waren die U19-Junioren aus Stäfa kaum mehr zu bremsen. Nach 17 Minuten markierte Yves Vetter mit seinem bis dahin bereits vierten Treffer das 11:5. Am Ende sollte der linke Flügel seine überragende Leistung mit neun Treffern aus zehn Versuchen krönen.
Bern reagierte auf diesen frühen Rückstand mit einem Time-out und konnte so zwischenzeitlich den Lauf der Stäfner bremsen. Vier technische Fehler von Stäfa in Folge sowie Fehlwürfe und Zeitstrafen ermöglichten dem Heimteam die Rückkehr ins Spiel. Zur Pause war die spannende Partie mit 15:16 wieder völlig offen.
Nach der Pause zeigten sich die Berner weiterhin bissig. Doch Stäfa liess sich auch dem zwischenzeitlichen 2-Tore-Rückstand nicht beirren und kämpfte im Glauben an die erste Überraschung der Saison weiterhin mit allen Mitteln. Das Spiel wogte hin und her. Wichtig war dabei einmal mehr auch der junge Torwart Kusnandar. Er bewies, dass körperliche Grösse nicht der einzig entscheidende Faktor ist, um als Schlussmann im Junioren Elite-Handball brillieren zu können. Mit 32% abgewehrten Bällen bei 14 Paraden lieferte er einen wichtigen Beitrag zu einer hart umkämpften und ausgeglichen zweiten Hälfte. Vor ihm organisierte Abwehrchef Erni die Stäfner Deckung stark und sorgte im Angriff mit vier Kreis-Toren für wichtige Impulse. Ramon Tanner, mit seinen drei persönlichen Treffern in den letzten zehn Spielminuten, übernahm offensiv die wichtige Verantwortung, sodass die Stäfner weiterhin von der Cup-Revanche träumen konnten. Laurin Rinderknecht behielt dann eineinhalb Minuten vor Ende die Übersicht und brachte sein Team mit 31:30 wieder in Front. 29 Sekunden vor Schluss sorgten die Berner aber wiederum für den Ausgleich. Somit blieb noch ein entscheidender Angriff, welcher mittels Time-out genau besprochen werden konnte.
Es folgten die dramatischen letzten Sekunden der ausgeglichenen Partie. Der Ball kam via Rinderknecht zu Tanner, welcher mit seinem immer stärker werdenden 1:1 aufs Tor ziehen und die Entscheidung erzwingen sollte. Dieser behielt aber die Geduld und legte auf den freistehen Flügelspieler Schmidt auf. Tim behielt die Nerven und versenkte zwei Sekunden vor der Schlusssirene den Ball eiskalt im Tor der Berner. Er sorgte damit für den vielumjubelten Siegestreffer der Partie.
Endlich wieder einmal wurde Stäfa für eine tolle Leistung mit zwei verdienten Punkten belohnt. Coach Bienz, der sein Team mit klugem und ruhigem Coaching souverän betreute, zeigte sich am Ende der Partie völlig zurecht stolz auf seine Jungs. «Wenn wir weiterhin als starkes Team solidarisch auftreten und gemeinsam immer weiterkämpfen, dann kommen wir in jedem Spiel zu unseren Chancen. Ich sehe der Zukunft aufgrund der weiterhin grossen Verletzungssorgen zwar angespannt aber durchaus auch optimistisch entgegen. Es freut mich riesig, dass wir die teils tollen Leistungen aus den Trainings endlich einmal auch in einem Spiel über 60 Minuten unter Beweis stellen konnten. Wir haben nach der schwachen Startphase vom letzten Heimspiel mit diesem Sieg in Bern nun die richtige Antwort gegeben. Für das Selbstvertrauen meiner Spieler ist dieser Sieg natürlich Gold wert»
Allzu langen freuen können sich die Stäfner Junioren aber nicht. Mit dem Auswärtsspiel in Horgen folgt bereits am nächsten Samstag die nächste Möglichkeit, um sich wichtige Punkte im Abstiegskampf zu holen. Man darf gespannt sein, wie die Entwicklung dieses Teams weiter geht. Um den Abstieg zu verhindern, bleibt noch viel zu tun. Also packen wir das gemeinsam an und legen den Fokus mit einer konzentrierten Trainingswoche nun sofort auf die nächste Herausforderung. Dort dürfte mit Tim Rellstab ein Akteur auflaufen, der in dieser Saison auch schon in der NLA sein erfolgreiches Debut feiern konnte. Die Stäfner werden alles daran setzen, den zweiten Sieg in Folge zu holen und freuen sich, auf zahlreiche Unterstützung. Spielbeginn in der Waldegghalle im Horgen ist um 15 Uhr.
Autor: Christian Bienz